Wie entsteht ein Bild für Leichte Sprache?

Zwei Personen sitzen am Tisch. Auf dem Tisch liegen Zettel, Stift und Ordner. Sie gucken freundlich. Über ihren Köpfen ist eine gemeinsame Gedankenblase.

Zuerst gibt es eine Idee.
Zum Beispiel:
Wir wollen ein Bild haben für Eltern-Assistenz.
Dann überlegen wir:
Was macht die Eltern-Assistenz?
Was muss auf dem Bild zu sehen sein?

Wir schreiben unsere Ideen auf.
Die Ideen schicken wir an unseren Zeichner.
Unser Zeichner ist Stefan Albers.
Wir arbeiten schon viele Jahre zusammen.

Unser Zeichner schickt uns ein Probe-Bild.
Das Probe-Bild hat noch keine Farbe.
Wir gucken uns das Bild genau an.
Wir prüfen:
Hat der Zeichner unsere Ideen richtig gemalt?

Wir zeigen das Bild unserer Bilder-Test-Gruppe.
In der Bilder-Test-Gruppe sind nur Menschen mit Behinderungen.
Wir fragen die Bilder-Test-Gruppe:
Was seht ihr auf dem Bild?

Wir sagen der Bilder-Test-Gruppe nicht,
wofür das Bild sein soll.

Frau guckt ratlos und streckt die Hände zur Seite.

Wir merken durch die Antworten von der Bilder-Test-Gruppe:

  • Das Probe-Bild ist schon gut.
    Wir müssen nicht mehr viel ändern.
  • Oder: Das Probe-Bild ist schlecht.
    Keiner hat erkannt,
    wofür das Bild sein soll.

In unserem Beispiel war das Probe-Bild schlecht.
Die Bilder-Test-Gruppe hat gesagt:

  • Da ist eine Frau, ihr Bruder und ihr Vater.
  • Die Frau hat komische Haare.
    Oder ist das eine Nonne?
  • Das Baby sieht komisch aus.
Eine Liste mit mehreren Aufzählungs-Punkten. Eine Hand hält einen Stift und hakt die Liste ab.

Wir schreiben die Antworten von der Bilder-Test-Gruppe auf.
Wir schicken eine Info an unseren Zeichner.
In der Info steht:
Es gab Probleme mit dem Probe-Bild.
Bitte machen Sie uns ein neues Probe-Bild.

Und dann schreiben wir auf,
was der Zeichner ändern soll.
Zum Beispiel:

  • Der Vater muss jünger sein.
  • Vater und Mutter müssen als Liebes-Paar zu erkennen sein.
  • Die Haare von der Mutter müssen anders.
  • Man sieht nicht, was die dritte Person macht.
    Wir müssen die Personen von vorne zeigen.

Unser Zeichner macht dann ein neues Probe-Bild.
Wir zeigen das neue Probe-Bild wieder der Bilder-Test-Gruppe.

Wir fragen wieder:
Was seht ihr auf dem Bild?

Dieses Mal hat die Bilder-Test-Gruppe gesagt:

  • Da ist eine Mutter und ein Vater mit einem kleinen Baby.
  • Die andere Person hilft der Mutter.
    Sie erklärt vielleicht, wie man am besten die Flasche hält.

Die Antworten passen zu unserer Idee.
Unsere Idee war: Wir wollen ein Bild für Eltern-Assistenz.

Eine Hand malt mit einem blauen Buntstift auf ein Papier. Neben dem Papier liegen noch zwei Buntstifte in gelb und rot.

Wir freuen uns.
Wir sagen dem Zeichner:
Das neue Probe-Bild war gut.
Bitte schicken Sie uns das Bild in Farbe.

Der Zeichner macht dann das Bild in Farbe.
Dabei ist wichtig:
Die Farben müssen gut zu erkennen sein.
Es dürfen nicht zu dunkle Farben sein.
Sonst erkennt man nichts,
wenn man das Bild nur in schwarz-weiß ausdruckt.

 

Mutter und Vater mit Baby auf dem Sofa. Die Mutter hält eine Flasche für das Baby. Neben dem Sofa steht noch eine Frau. Sie legt die Hand an den Arm von der Mutter. Alle lächeln.

Der Zeichner schickt uns das Bild in Farbe.

Wir fragen nochmal die Bilder-Test-Gruppe:
Wie findet ihr das Bild in Farbe?

Die Bilder-Test-Gruppe hat gesagt:
Wir finden das Bild in Farbe gut.

Hand mit hochgestrecktem Daumen.

Dann ist das Bild fertig.
Das hat ein paar Wochen gedauert.
Es gab nämlich noch mehr Probe-Bilder.
Die haben wir hier nicht gezeigt.

Für uns ist wichtig:
Alle müssen das Bild gut erkennen.

Wir hoffen:
Sie wissen nun,
wie viel Arbeit ein neues Bild für Leichte Sprache ist.